Finanzierung
Die Finanzierung der sozialen Sicherung in Deutschland wird vor allem wegen arbeitsmarktpolitischer und demografischer Probleme immer schwieriger. Wachsende soziale Aufgaben bei gleichbleibenden oder geringeren Einnahmemöglichkeiten belasten auch die Verbände und Einrichtungen substanziell.
Der größte Teil der Einnahmen sind Leistungsentgelte, zum Beispiel die Pflegesätze der Kranken- und Pflegekassen in den Krankenhäusern und Altenheimen, die Entgelte von der Sozialhilfe für die Betreuung und Eingliederung von Menschen mit Behinderungen oder die Vergütungen für die Beratungsleistungen in Erziehungsberatungsstellen durch das Jugendamt. Außerdem werden bezogen auf spezielle Maßnahmen und Programme Zuschüsse durch das Land, die Kreise und Kommunen gewährt. Diese Entgelte und Zuschüsse halten mit den allgemeinen Kostensteigerungen in der Bundesrepublik nicht Schritt. Hieraus resultieren die zentralen Finanzierungsprobleme für die Einrichtungen und Dienste der Freien Wohlfahrtspflege.
Daneben bringt die Freie Wohlfahrtspflege in hohem Umfang Eigenmittel ein. Diese gewinnt sie durch Mitgliedsbeiträge und Spenden sowie durch die Zahlungen der hinter ihnen stehenden Organisationen. Im Fall der Diakonie und Caritas sind das beispielsweise die evangelische und katholische Kirche und deren Gemeinden.
Die Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege, die die örtlichen Verbände beraten und vertreten, bekommen Pauschalzahlungen vom Land NRW, die sogenannten "Globaldotationen". Diese Zuwendung dient zum Aufbau einer sozialen Infrastruktur, die ein wesentliches Kennzeichen des Landes NRW darstellt. Darüber hinaus erhalten sie einen Teil der Einnahmen aus der Lotterie Spiel 77.
Sofern in einzelnen Arbeitsfeldern Überschüsse erwirtschaftet werden können, werden diese entsprechend der Gemeinnützigkeit wieder für soziale Dienste eingesetzt. Daraus folgt, dass alle der Freien Wohlfahrtspflege zur Verfügung gestellten Mittel nachhaltige positive Effekte bewirken bzw. grundsätzlich immer wieder der Allgemeinheit zugute kommen.