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Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen e. V. | Detail

Seniorenarbeit vor Ort braucht Verlässlichkeit

Wohlfahrtsverbände schließen Projekt »Qualitätsinitiative Seniorenarbeit« ab

Nach dreijähriger Laufzeit haben die Wohlfahrtsverbände NRW mit einer Veranstaltung in Essen jetzt das bundesweit einmalige Projekt »Qualitätsinitiative gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit« abgeschlossen. An elf Standorten sind in dieser Zeit eine Vielzahl von Unterstützungs- und Freizeitangeboten von und für ältere Menschen entstanden. Rund 100 Seniorinnen und Senioren wollen einen Großteil dieser Angebote künftig aufrechterhalten — und die im Projekt erprobte Zusammenarbeit mit Mitarbeitenden von Kommunen und Wohlfahrtsverbänden fortsetzen.

Diese im Rahmen des Projektes gebildeten Dreiecke oder »Trias« aus aktiven Bürgerinnen und Bürgern, Wohlfahrtsverbänden und Kommunen sind der Motor der Initiative, die zum Ziel hat, die Lebensqualität älterer Menschen in ihrem gewohnten Umfeld zu verbessern. Entscheidend ist dabei die Idee, dass die Bürgerinnen und Bürger selbst Angebote schaffen, gestalten und steuern sollen, die ihrem tatsächlichen Bedarf, ihren Wünschen und Kompetenzen entsprechen. Im Rahmen des Projektes wurden sie dabei professionell begleitet und weitergebildet. »Ein wesentliches Projektziel, nämlich die Selbstorganisation älterer Bürgerinnen und Bürger zu fördern, ist größtenteils wirklich gut gelungen«, zieht Wolfgang Altenbernd, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Pflege und Alter der Freien Wohlfahrtspflege NRW, bei der Abschlussveranstaltung im Franz-Sales-Haus in Essen eine positive Bilanz.

In einem Dialog auf Augenhöhe mit Wohlfahrtsverbänden und Kommunen haben die Seniorinnen und Senioren bestehende Angebote kennengelernt, miteinander verbunden und durch Neues ergänzt. Entstanden sind beispielsweise ein Beratungstelefon und ein Treffpunkt für alle Fragen und Aktivitäten rund ums Thema Leben im Alter. Entstanden sind außerdem unzählige selbstorganisierte Gruppen für gemeinsame Aktivitäten von Gedächtnistrainings bis hin zu Lese- und Computergruppen. Auf Konferenzen, Bürgerversammlungen und Marktplätzen wurde über das Projekt informiert und für die Beteiligung geworben. Es wurden Besuchsdienste für stationäre Einrichtungen und Aktionen mit Kindergärten organisiert, Stammtische und Nachbarschaftstreffs etabliert.

»Wenn wir den mit der Alterung unserer Gesellschaft einhergehenden Umbruch bewältigen wollen, dann brauchen wir zweierlei: Zum einen brauchen wir starke, aktive, selbstverantwortlich und solidarisch agierende Seniorinnen und Senioren. Zum anderen  benötigen wir aber auch eine verlässliche und finanziell gesicherte Struktur, die dieses bürgerschaftliche Engagement unterstützt und die fachliche Qualität der Angebote garantiert«, so Altenbernd. »Letzteres stellt in Zeiten klammer Kommunen sicher eine besondere Herausforderung dar. Aber unser Projekt hat gezeigt, dass es sich lohnt, neue kreative Wege zu gehen.«

Hintergrund:
Die »Qualitätsinitiative gemeinwesenorientierte Seniorenarbeit« ist ein Kooperationsprojekt der Freien Wohlfahrtspflege NRW, des NRW-Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter, der kommunalen Spitzenverbände des Landes und der Landesseniorenvertretung. Wissenschaftlich begleitet wurde das dreijährige Projekt vom Forschungsinstitut Geragogik (FoGera) und finanziell gefördert durch die Stiftung Wohlfahrtspflege. Die elf Standorte vor Ort sind in Schwerte, Bochum, Moers, Olpe, Gelsenkirchen, Ahlen, Witten, Aachen, Mettmann und Kleve. Weitere Informationen zum Projekt gibt es auf www.qualitaet-seniorenarbeit.de.