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Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege des Landes Nordrhein-Westfalen e. V. | Detail

Kostenlose Schulbücher und mehr für arme Kinder in NRW

Freie Wohlfahrtspflege fordert Städte- und Landkreistag auf, Lernmittelfreiheit mit Mitteln des Konjunkturpakets II umzusetzen!

Nach Berechnungen der Freien Wohlfahrtspflege liegen die Einschulkosten in NRW aktuell im Durchschnitt bei mindestens 200 Euro. Hinzu kommen im Laufe des Jahres weitere Ausgaben für Sportschuhe und Sportkleidung, Klassenfahrten, Hefte, Farbkasten, Fotokopien, Lektüren, Bastelmaterial oder Taschenrechner. Das Forschungsinstitut für Bildungs- und Sozialökonomie in Berlin hat jüngst errechnet, dass sich die Kosten für derlei Utensilien, die nach regierungsamtlicher Definition keine Lernmittel sind, aber trotzdem für den Schulunterricht benötigt werden, zusammen mit den Kosten für das Schulmittagessen und den Öffentlichen Personennahverkehr auf ca. 700 bis 800 Euro belaufen — pro Jahr, pro Schulkind.

Alles in allem müssen Eltern in NRW durchschnittlich 60 - 65 Euro pro Monat, pro Schulkind als Eigenanteil für die Schulbildung zuzahlen. Das aufzubringen, ist für einkommensarme Haushalte oft unmöglich. Familien, die von Arbeitslosengeld II oder Sozialhilfe leben, aber auch viele Familien mit mehreren Kindern oder Niedrigeinkommen werden so von fairen Bildungschancen ausgegrenzt.

»Die in der Landesverfassung verankerte Lernmittelfreiheit hat durch Eigenanteilsregelungen und eine Engführung des Lernmittelbegriffs in NRW mittlerweile deutlich an Klarheit und Wirkung verloren«, so Wolfgang Altenbernd, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege NRW.

Abhilfe könnte nun das Konjunkturpaket II bringen. Denn ein Teil der Mittel könnte im Rahmen der Bildungsförderung auch für die Beschaffung ausreichender Lernmittelbestände in den Schulen genutzt werden. »Damit könnten Land und Kommunen ihrem Bekenntnis zu fairen Bildungschancen auch für arme Kinder sehr konkret zu mehr Wirkung verhelfen«, erläutert Altenbernd. Das Konjunkturpaket II bietet derzeit die Möglichkeit, ohne zusätzlichen finanziellen Aufwand und die Belastung öffentlicher Haushalte für mehr Chancengleichheit zu sorgen. »Diese einmalige Möglichkeit sollten sich die Kommunen und Kreise nicht entgehen lassen«, so Altenbernd.

Jörg Richard
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