Es sei zu begrüßen, dass die Landesregierung bedürftigen Menschen kostenlos medizinische Masken überlasse, sagt Hensel. „Persönlicher Corona-Schutz kostet Geld, das einige Menschen einfach nicht haben – da braucht es Solidarität“, fordert Hensel. Hartz-IV-Empfänger*innen, Menschen, die auf die Tafeln angewiesen sind, Obdachlose und andere Bedürftige hätten keine Rücklagen, um die Belastungen durch die Pandemie abzufedern. Hensel würdigt, dass die Verteilung der medizinischen Masken schnell und unbürokratisch und ohne individuelle Prüfungen oder Nachweispflichten geschehen solle.
Die Freie Wohlfahrtspflege werde über ihr Netzwerk die Masken für obdachlose Menschen direkt verteilen und darüber hinaus die Kommunen bei der Abgabe an Hartz-IV-Empfänger und Asylbewerber unterstützen. Das Land liefert diese Kontingente über die Krisenstäbe der Kreise und kreisfreien Städte aus. Darüber hinaus geben die Tafeln Masken aus Landesbeständen aus. Nach Angaben des Finanzministeriums werden zunächst 8,7 Millionen Masken ausschließlich für bedürftige Menschen abgegeben.
Nach der Ministerpräsidentenkonferenz mit der Bundeskanzlerin war die Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr und in Geschäften verschärft worden. Verpflichtend vorgeschrieben ist der Gebrauch von OP-Masken oder FFP2-/KN95-Masken. „Das Tragen medizinischer Masken senkt die Ansteckungsrisiken. Deswegen ist die Verbindlichkeit für gut wirksame Masken sinnvoll und richtig“, sagt Hensel. Gerade, weil mutierte Viren sehr ansteckend sein können, seien erhöhte Schutzmaßnahmen beispielsweise in Sammelunterkünften für Asylbewerber und in Obdachloseneinrichtungen jetzt besonders wichtig.
Die Freie Wohlfahrtspflege weist darauf hin, dass die Corona-Pandemie die von Armut betroffenen Menschen besonders belastet. „Ihre Situation wird zunehmend prekär“, sagt der LAG-Vorsitzende und fordert für die Dauer der Krise einen pauschalen Mehrbedarfszuschlag von 100 Euro für Bezieher*innen von Hartz IV und Grundsicherung im Alter. Damit können zusätzliche Belastungen aufgefangen werden, wie sie beispielsweise durch wegfallendes Schulessen, gestiegene Lebenshaltungskosten und durch Aufwendungen für Desinfektionsmittel und eben auch Masken entstehen. Zwingend notwendig sei auch, für Kinder und Jugendliche in Familien mit niedrigem Einkommen die notwendigen Lernmittel zur Nutzung der digitalen Bildungsangebote der Schulen verlässlich zur Verfügung zu stellen.