Behörden-Gänge, Arzt-Termine oder Einkäufe - der klimapolitische Vorteil vom ÖPNV gegenüber dem Privat-PKW ist ohnehin unbestritten. Für Geringverdienende kommt hinzu: Sie können sich kein eigenes Auto leisten und sind oft auf die öffentlichen Verkehrsmittel angewiesen. „Die Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket haben gezeigt: Bezahlbare Mobilität ist ein unschätzbarer Mehrwert, das ist gelebte Teilhabe“, so Dr. Frank Hensel, Vorsitzender des Arbeitsausschusses Armut und Sozialberichterstattung der Freien Wohlfahrtspflege NRW. „Wir fordern ein Sozialticket für 29 Euro, Mobilität muss für alle bezahlbar sein!“
Auch beim Angebot für Kinder und Jugendliche sieht die Freie Wohlfahrtspflege NRW noch Nachbesserungsbedarf: 29 Euro pro Kind, 39 Euro für jedes Elternteil: Wer mehrere Kinder hat, kommt schnell auf einen dreistelligen Betrag, der monatlich für die Deutschlandtickets in der Familie anfällt. „Hier muss die Politik dringend ran: Wir fordern einen Familien-Pass oder eine vergleichbare Lösung. Sonst bleiben Familien mit geringem Einkommen auf der Strecke“, so Christian Woltering.
Hintergrundinfo: Die Freie Wohlfahrtspflege in NRW
In der Arbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege NRW haben sich die Arbeiterwohlfahrt, die Caritas, der Paritätische, das Deutsche Rote Kreuz, die Diakonischen Werke und die Jüdischen Gemeinden mit ihren 16 Spitzenverbänden zusammengeschlossen. Die Freie Wohlfahrtspflege NRW weist auf soziale Missstände hin, initiiert neue soziale Dienste und wirkt an der Sozialgesetzgebung mit. Mit ihren Einrichtungen und Diensten bietet sie eine flächendeckende Infrastruktur der Unterstützung für alle, vor allem aber für benachteiligte und hilfebedürftige Menschen an. Ziel der Arbeit der Freien Wohlfahrtspflege NRW ist die Weiterentwicklung der sozialen Arbeit in Nordrhein-Westfalen und die Sicherung bestehender Angebote.
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