So wie sich Gesellschaft verändert, verändert sich auch die Engagementlandschaft: Immer mehr Menschen sind bereit, sich im Kleinen und vor Ort zu engagieren und damit die Welt ein kleines Stück besser zu machen. Gerade die Krisen der vergangenen Jahre haben gezeigt, wozu Engagierte in der Lage sind. Die Bereitschaft, sich für Andere und das Gemeinwohl einzubringen, ist – wider anderslautender Polemiken - groß. Aber sie wünschen sich andere Spielregeln, eine andere Sichtbarkeit und mehr Beteiligung.
Wir als Freie Wohlfahrtspflege sind gefragt, mit dem gesellschaftlichen Wandel und dem sich wandelnden Engagement umzugehen. Engagementformen ändern sich, aber auch die Themen und Anliegen für die man sich engagiert. Gleiches gilt für die Erwartungen und Ansprüche an Politik, Staat und die Freie Wohlfahrtspflege. Wie wollen wir also umgehen, mit
• Engagierten, die sich lieber informell und selbstorganisiert einbringen statt in (großen) Vereinen- oder Verbänden? Mit aktivistisch Engagierten? Mit eigensinnigen und partizipationserfahrenen Ehrenamtlichen?
• Engagementfeldern, die uns als Freie Wohlfahrtspflege auf den ersten Blick fremd sind: z.B. Engagement für Natur- und Umweltschutz, Demokratie- und Antirassismusarbeit?
• einer fortschreitenden Digitalisierung, deren Chancen und Risiken wir noch gar nicht abschätzen können und wir noch nicht annähernd ausprobieren konnten, was sie tatsächlich leisten kann?
• zunehmend leeren öffentlichen Kassen und damit verbunden der versteckten oder offenen Aufforderungen an die Zivilgesellschaft, sich noch stärker als bisher zu engagieren? Einem Fach- und Arbeitskräftemangel und dem Versuch, Ehrenamt als Ausgleich für wegfallende Beruflichkeit ins Spiel zu bringen?
• vielfältigen und teilweise widersprüchlichen Engagementkulturen und –haltungen innerhalb einer Gesellschaft?
• einer Häufung von Katastrophen wie Überflutungen, Pandemien, Flucht?
Der Fachtag, initiiert vom Arbeitsausschuss Gesellschaftliche Teilhabe und Bürgerschaftliches Engagement der LAG FW, möchte diesen Fragen nachgehen. Wo kann alles bleiben, wie es ist, worauf müssen wir uns einstellen, wo müssen wir uns verändern und andere Schwerpunkte setzen?
Wir lassen uns anregen durch Expertinnen und Experten aus Forschung, Wissenschaft und aus der Praxis der sozialen Arbeit:
Mitwirkende sind (u.a.):
Dr. Serge Embacher vom Bundesnetzwerk Bürgerschaftliches Engagement
Dr. Siri Hummel vom Institut Maecenata
Dr. Hasan Sürgit vom DRK-Landesverband Westfalen-Lippe
Jan Holze von der Deutschen Stiftung für Engagement und Ehrenamt
Matthias Heitmeier vom Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales
Stephanie Krause vom Netzwerk Bürgerschaftliches Engagement in NRW
Eingeladen sind:
Engagierte aus den unterschiedlichen Feldern der Freien Wohlfahrtspflege
Verantwortliche in den Diensten und Einrichtungen unter dem Dach der Freien Wohlfahrtspflege
Verantwortliche aus Politik und Verwaltung
Ort
Q1-Eins im Quartier. Haus für Kultur, Religion und Soziales
Halbachstr. 1
44793 Bochum
Termin & Anmeldung
Dienstag, 5. November 2024 10:00 bis 15:00 Uhr
Anmeldung unter www.freiewohlfahrtspflege-nrw.de/engagement
Die Teilnahme ist kostenlos.